Überraschend hohe Beteiligung bei unserer Patientenbefragung
Unglaublich aber wahr: in nur einem Tag hatten an die 400 Schmerzpatient/innen den vom Gallup Institut ausgearbeiteten Fragebogen zur Situation von Schmerzpatient/innen in Österreich ausgefüllt. Nach 3 Wochen waren es nahezu 1.000. Diese Reaktion legt den Schluss nahe, dass es in unserem Land eine unglaublich hohe Anzahl von Menschen mit chronischen Schmerzen geben muss. Die Ergebnisse dieser Studie werden derzeit ausgewertet und Mitte September der Öffentlichkeit vorgestellt. Wünschen auch Sie sich eine Verbesserung der Versorgung von Schmerzpatient/innen, dann klicken Sie bitte auf den Link zur Unterschriftenaktion.
Patienten im Vorstand der Österreichischen Schmerzgesellschaft
Im Rahmen der 48. Vorstandssitzung der Österreichischen Schmerzgesellschaft (ÖSG) wurde einstimmig beschlossen, dass jene Person, die als Sprecher/in der Plattform „Allianz Chronischer Schmerz Österreich“ fungiert, als außerordentliches Mitglied des Vorstandes ohne Stimmrecht auf Zeit bestellt und aufgenommen wurde. Das bedeutet, dass die in dieser renommierten Fachgesellschaft vertretenen Ärzte in ihrem Bemühen um eine Verbesserung der Situation von Menschen mit chronischen Schmerzen erstmals auch die betroffenen Patienten zu Wort kommen lassen. Die Vorstandsfunktion in der ÖSG ist deshalb an eine Person gebunden – derzeit an Frau Dkfm. Erika Folkes – da das ÖSG Statut Mitgliedschaften anderer Gesellschaften innerhalb der ÖSG nicht vorsieht. Die Nachricht wurde vom Präsidenten der ÖSG, Herrn Prim. Univ.-Prof. Dr. Christian Lampl, der derzeitigen Sprecherin der Schmerzallianz, zusammen mit dem Wunsch „für eine konstruktive Zusammenarbeit“, offiziell mitgeteilt.
Umfrage bei SchmerzpatientInnen gestartet
In Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Gallup Institut hat die Allianz Chronischer Schmerz mit der Unterstützung von Astellas Pharma ein Umfrage gestartet, die österreichweit erheben soll, wie es um die Befindlichkeit und Versorgung von SchmerzpatientInnen steht. Das Ergebnis wird im Herbst der Presse vorgestellt und soll wichtige Rückschlüsse auf die Behandlung von Patientinnen mit chronischen Schmerzen liefern, damit der Verbesserungsbedarf erkannt und entsprechende Maßnahmen angeregt werden. Klicken Sie bitte auf den link „Umfrage“ auf der Startseite.
Schmerzpatient/innen erklären sich solidarisch mit den Forderungen der AKH-Ärzte
Nicht jeder Anästhesist ist ausgebildeter Schmerzmediziner. Dennoch wurde der Journal-Nachtdienst, der Schmerzpatient/innen auf der orthopädischen Universitätsklinik, auf der Onkologie, auf den Internen Abteilungen und den anderen Kliniken Linderung brachte, über Nacht abgeschafft. In Hinkunft soll, so der Leiter des AKH Schmerzzentrums, Univ. Prof. Dr. Hans Georg Kress, ein einziger Oberarzt für die akute Versorgung der 2.200 Betten zuständig sein.
Trotz widriger Witterung haben sich deshalb am 21. Jänner 2014 hunderte AKH-Ärzte der Wiener Universitätskliniken vor dem Eingang zum Rektorats-Gebäudekomplex versammelt, um eine Rücknahme der schon erfolgten Nacht-Journaldienststreichungen an der Medizinischen Universität Wien/AKH zu verlangen.
Anders als noch vor einem Jahr hat die Aktion diesmal neben der Wiener Ärztekammer und der Kurie der angestellten Ärzte auch die Volksanwaltschaft alarmiert, die eine sofortige Einrichtung des Journaldienstes für Patienten mit unerträglichen Schmerzen forderte.
„Es kann doch nicht sein, dass gerade beim Schmerz der Rotstift angesetzt wird“, so Susanne Fiala für die „Allianz Chronischer Schmerz Österreich“: „Patienten mit starken und stärksten Schmerzen eine adäquate Therapie wissentlich vorzuenthalten, finde ich nicht nur menschenverachtend sondern auch gesetzwidrig“.
Es ist zu hoffen, dass das mediale Echo und die von der Volksanwälten angekündigte Missstandsprüfung unter Einbindung des Spitalserhalters, der Stadt Wien und der medizinischen Universität zu einer Rücknahme der ohne Angabe von Gründen erfolgten Streichung der Schmerzbekämpfung durch Spezialisten im Akutbereich führen.
50plus.at – Aktiv trotz Schmerzen
50plus.at ist Österreichs größte und beliebteste Website für aktive Menschen über 50.
Dies gilt auch für jene, die trotz ihrer Schmerzen weiterhin am Leben teilhaben und sich über alle Belange – von der Gesundheit bis zur Freizeitgestaltung – informieren möchten. Das lange Bestehen der Seite (seit 1996), die in Suchmaschinen weit vorne gelisteten Blogs sowie das intensive Engagement in Sozialen Netzwerken wie Facebook (www.facebook.com/50plus), Twitter (www.twitter.com/50plusat) und Google+ (https://plus.google.com/106248555809980676909) bewirkte, dass sich hier eine der größten Internet-Gemeinden Österreichs gebildet hat. Ähnlich einem elektronischen Nachschlagewerk, hält das Portal für seine Leserinnen und Leser Informationen zu den Bereichen Gesundheit und Beauty, Reisen und Kultur, Essen und Trinken, Wohnen, Einrichten und Haushalt, Sport, Hobby und Spaß, Finanz, Hilfe und Vorsorge sowie verschiedene andere Themenbereiche bereit und bringt auf den Leitseiten Aktuelles zu Reisen und Freizeit.
Verbesserung für SchmerzpatientInnen in Sicht
Entschließung des Nationalrates vom 3. Juli 2013 betreffend Verbesserung der Situation der SchmerzpatientInnen in Österreich.
Der Bundesminister für Gesundheit wird ersucht, durch den Obersten Sanitätsrat und die Fachgesellschaften eine Bundesqualitätsleitlinie für die Verbesserung der Versorgung von SchmerzpatientInnen in Österreich entwickeln zu lassen. Dieser Nationalratsbeschluss basiert auf einer Sitzung des Gesundheitsausschusses vom 27. Juni 2013, in der die Abgeordneten Dr. Wolfgang Spandiut, Dr. Erwin Rasinger, Dr. Sabine Oberhauser, MAS und Dr. Kurt Grünwald im Beisein des Bundesministers Alois Stöger diplome den Antrag auf Besserung der Situation chronischer SchmerzpatientInnen in Österreich einbrachten. Begründung: Rund 1,7 Millionen ÖstereicherInnen sind chronische Schmerzpatienten. Die Situation der gesundheitlichen Versorgung dieser Personengruppe kann zu Recht als unbefriedigend bezeichnet werden. Jeder Zweite dieser Patienten ist mit der Schmerzbehandlung unzufrieden. Es fehlt an Behandlungsmöglichkeiten und es dauert oft jahrelang bis eine entsprechende Diagnose erstellt wird. Si ist es nicht verwunderlich, dass ein gewaltiger volkswirtschaftlicher Schaden entsteht. Rund ein Drittel ist arbeitsunfähig und 21 Prozent befinden sich in Frühpension. Der dadurch entstehende Schaden ist mit bis zu 3 Mrd. Euro angegeben.
Teilnahme am Projekt „Pain Patients Pathway Recommendations”
Das von der Pain Alliance Europe (PAE), der italienischen Bürgerbewegung ACN (Active Citizen Network) und der Pharmafirma Grünenthal im Dezember 2012 ins Leben gerufene Projekt, das europaweit die rechtlichen Grundlagen für die Behandlung von Schmerzpatienten vergleicht und gemeinsame Richtlinien erarbeitet, wird auch von der EURAG Österreich (Gründungsmitglied Schmerz Allianz) unterstützt. Bis 2014 werden Vertreter von 19 Mitgliedsstaaten Erhebungen bei ärztlichen, behördlichen, sowie Patienten-Vertretungen in den jeweiligen Ländern durchführen mit dem Ziel Schmerzpatienten in der Gesundheitspolitik entsprechendes Gewicht zu verleihen.
Neue Richtlinien für Schmerz-Management als Grundlage für EU Direktiven ausgearbeitet
Beim letzten SIP (Societal Impact of Pain) Meeting am 15. Mai 2013 in Brüssel einigten sich 187 internationale und nationale Patienten- und wissenschaftliche Organisationen im Europäischen Parlament auf einen Maßnahmenkatalog, der die Reintegration von Schmerzpatienten in den Arbeitsprozess erleichtern soll. Ihre Empfehlungen auf Basis der erarbeiteten Qualitätskriterien und Best practice Beispielen aus mehreren europäischen Ländern sind als Grundlage für künftige EU Richtlinien, sowie ein effizienteres Management von chronischen Schmerzen in Europa gedacht. Die Allianz Chronischer Schmerz Österreich und die EURAG Österreich unterstützen diese Initiative.
Neue Schmerzplattform
Die ärztlichen Fachgruppen, die Vertretungen der Pflege, der Physiotherapie und der Psy-Disziplinen haben sich kürzlich zur „Schmerzplattform Österreich“ zusammengeschlossen. Erklärtes Ziel ist es, die Errichtung von multiprofessionellen und integrativen Versorgungsformen für Schmerzpatient/innen auf allen Versorgungsebenen in der Gesundheitsreform festzuschreiben.
Patient/innen haben ein Recht auf eine frühestmögliche Behandlung, Zugang zu den bestmöglichen Therapien, sowie auf ein Leben mit geringstmöglichen Schmerzen und bestmöglicher Gesundheit.
Eine Steigerung des Behandlungsergebnisses durch ein flächendeckendes, individualisiertes, multiprofessionelles Management entsprechend internationaler Standards, sowohl im niedergelassenen als auch im Versorgungsbereich der Krankenkassen, in Kombination mit Präventivmaßnahmen, würde eine Reduktion an Medikamentenverbrauch, CT-/MR-Untersuchungen, Krankenstands-Tagen, sowie an schmerztherapie-bedingten Nebenwirkungen, damit eine nachhaltige Dämpfung der Ausgabensteigerungen bewirken. Diesen Vorschlägen hat sich auch die „Allianz Chronischer Schmerz Österreich“ als erste und einzige Patienten-Organisation angeschlossen.
Allianz unterstützt SIP Plattform
Bereits zum 4. Mal treffen einander beim jährlichen SIP-Kongress (für: Societal Impact of Pain) im Mai Vertreter des Gesundheitssystems, von Schmerzorganisationen, der Politik, Krankenkassen und Versicherungen aus ganz Europe im Europa-Parlament in Brüssel, um konkrete Maßnahmen zu erarbeiten, die das Management von chronischen Schmerzen europaweit verbessern sollen. Neben Schmerzmedizinern und Vertretern von Gesundheits- und Aufsichtsbehörden wird auch die Allianz Chronischer Schmerz Österreich zum ersten Mal vertreten sein.
Erstmals wird es auch Fokus-Gruppen geben, die sich zwei konkrete Themen vorgenommen haben. Die eine Gruppe ist für die Erarbeitung eines Qualitätskatalogs von Indikatoren für die Schmerzbehandlung zuständig und wie diese in den EU-Mitgliedsstaaten umgesetzt werden können. In der Fokus-Gruppe 2 (bei der auch die Allianz mitdiskutieren wird), geht es um die Entwicklung einer europäischen Handlungsempfehlung („SIP Proposal for Action“), die der arbeitenden Bevölkerung eine Wiedereingliederung in den Arbeitsprozess trotz chronischer Schmerzen ermöglichen soll.
Die SIP Plattform befasst sich seit 2010 mit den Auswirkungen des chronischen Schmerzes auf die Gesellschaft. Verantwortlich für die wissenschaftlichen Inhalte ist die Europäische Schmerzgesellschaft, die European Federation of the IASP® Chapters (EFIC®)).