Fakten
Chronischer Schmerz hat nicht nur eine direkte Auswirkung auf die 1,5 Millionen Betroffenen. Er beeinflusst auch deren Arbeitsaussichten und Beschäftigungsverhältnisse.
50 Prozent der Schmerzpatient/innen sagen, dass der chronische Schmerz ihr Berufsleben unmittelbar beeinträchtigt. Durchschnittlich 11 Prozent sind auf Grund ihrer Erkrankung arbeitsunfähig. Obwohl mehr als ein Drittel Angst um den Arbeitsplatz hat und noch einmal so viele sich um ihre Karriere Sorgen machen, gehen der Wirtschaft alljährlich 660.000 Arbeitstage allein auf Grund von Erkrankungen des Bewegungsapparats verloren. Das sind laut Recherche des Grazer Joanneum Instituts rund 400 Millionen Euro, denen bis zu 880 Millionen Euro direkte Kosten für das Gesundheitssystem gegenüber stehen..
„33 Prozent der chronischen Schmerzpatienten sind berufsunfähig und 21 Prozent werden in die Frühpension entlassen.“ so der Präsident der Österreichischen Schmerzgesellschaft, Dr. Christian Lampl. Frühzeitige Therapie und innovative Medikamente könnten dieser Entwicklung entgegenwirken.
Die durch chronische Schmerzen verursachten Krankenstandstage, die auf die Produktivität drücken, sind nicht alles, was auf das Konto der Schmerzpatient/innen geht. Selbst wenn die Betroffenen arbeitsfähig sind, haben sie das Gefühl, dass sie, obwohl sie arbeiten wollen, um mindestens 30 Prozent weniger Leistung erbringen.
So ist es kein Wunder dass von den 30.000 Anträgen auf Frühpension pro Jahr rund ein Drittel oder 10.000 auf das Konto von chronischen Schmerzpatient/innen gehen. Kann dies verhindert werden so bedeutet das laut den Berechnungen des Bundesministeriums für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz (BMASK) eine jährliche Einsparung an Pensionszahlungen von 100 Millionen EURO.
Geht man davon aus dass im Durchschnitt 2,5 Jahre bis zur Erstellung einer Diagnose und im Schnitt über 3 Jahre bis zu einer, oft nicht zielführenden, Behandlung vergehen, so kommt man unweigerlich zu dem Schluss dass sich mit einer schnelleren Diagnose und einer entspechenden Behandlung viel einsparen ließe. Denn wenn es gar nicht erst zur Chronifizierung des Schmerzes kommt, dann ließen sich laut Schätzungen der Joanneum Research ein Teil der jährlichen 1,4 – 1,8 Milliarden Euro an Behandlungskosten einsparen.
Alle die dargestellten Horror-Zahlen ließen sich verringern wenn die Verantwortlichen es schafften, den 1,5 Millionen Schmerzpatient/innen die ihnen zustehende Versorgung zu geben.