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Selbsttest für Schmerzpatienten
Schmerz ist mitentscheidend für die Mobilität von Altersheim-Bewohnern
Eine neue Studie an der Salzburger Paracelsus Universität unter den betagten Bewohnern eines Altersheims hat ergeben, dass Schmerzzustände die Mobilität der Betagten stark beeinflussen.
Von den Bewohnern mit einer ausgeprägten Einschränkung gaben 51,8 Prozent mittlere bis starke Schmerzen an, 22,2 Prozent hatten keine Belastungsschmerzen. Auch bei kognitiv beeinträchtigten Bewohnern zeigten sich mehr Mobilitätseinschränkungen in der Gruppe der Personen mit Schmerzverhalten bei Belastung, als bei jenen ohne Anzeichen für Schmerz. „Belastungsschmerzen scheinen dabei insbesondere mit Einschränkungen in der Mobilität einherzugehen“, berichtete Univ.-Prof. Dr. Dr. h.c. Jürgen Osterbrink, Vorstand des Instituts für Pflegewissenschaften und Pflegepraxis, der die Untersuchung federführend durchführte, anlässlich der Österreichischen Schmerzwochen.
Das Projekt diente primär zur Untersuchung der Arzneimitteltherapiesicherheit in Altenhilfeeinrichtungen, doch wurde in einer Untergruppe von Probanden und Probandinnen auch untersucht, ob und wie sich Schmerzpatienten von Nicht-Schmerzpatienten hinsichtlich der vorhandenen Diagnosen, der Anzahl der Medikamente und der Mobilität unterschieden. Im Grunde genommen ergab sich ein Mix aus mehreren Grundbedingungen, die für die Mobilität und somit die Möglichkeit, eigenständig und aktiv zu agieren, entscheidend sind. Die Auswertung der Daten von108 Altersheimbewohnerinnen ergab schließlich: Schmerzpatienten hatten häufiger eine COPD, Herzinsuffizienz, Diabetes Mellitus, Depressionen, chronische Niereninsuffizienz oder kardiale Herzrhythmusstörungen als Bewohner ohne Schmerzen. Altersheimbewohner mit chronischen Schmerzen nahmen im Schnitt 12 unterschiedliche Medikamente ein, jene ohne Schmerzen dagegen 10.
„Die Mobilität der Bewohner mit Belastungsschmerz war eingeschränkter“, fasste Prof. Osterbrink die Resultate so zusammen. „Nur 8,8 Prozent der Bewohner hatten eine geringe Mobilitätseinschränkung. 33,3 Prozent der Bewohner hatten keine Schmerzen. Über 50 Prozent der Bewohner mit geringer Mobilitätseinschränkung hatten keinen Belastungsschmerz.“