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Selbsttest für Schmerzpatienten
Mit Chili gegen Nervenschmerzen
Die neuesten Studien geben Hoffnung: Chili hilft nachhaltig bei neuropathische Schmerzen, die oft schwer in den Griff zu bekommen sind. Der Wirkstoff Capsaicin bringt vielfach eine deutliche Erleichterung für die Betroffenen, die über brennende, bohrende, elektrisierende oder plötzlich einschießende Schmerzen klagen. Verabreicht wird der Wirkstoff mit Hilfe eines Pflasters, das auf die schmerzende Stelle aufgeklebt wird.
Die meisten aktuellen Studien haben die Wirksamkeit von Capsaicin-Pflaster mit hoher Wirkstoffkonzentration (8%) untersucht: 43 Patienten, die an Neuralgien infolge einer Gürtelrose (Herpes Zoster), Verletzung bzw. nach einem chirurgischen Eingriff litten, gaben an, dass die Schmerzintensität nach sieben bis 14 Behandlungstagen um durchschnittlich 40 Prozent zurückging. Der Schmerz an der behandelten Stelle verringerte sich um mehr als ein Drittel (35 Prozent). Auch eine spanische Studie mit 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmern stellt Capsaicinpflaster ein gutes Zeugnis aus: Die Probandinnen litten unter verschiedenen Arten von Nervenschmerzen, zum Beispiel aufgrund von Operationsnarben oder infolge von Herpeserkrankungen. 39 Patienten (65 Prozent) gaben an, bereits mit der ersten Applikation des Pflasters eine Schmerzlinderung erlebt zu haben
Einziger Nachteil: Nicht jeder verträgt den scharfen Paprika auf der Haut. Die gute Nachricht: Das Capsaicin-Pflaster hat kaum Nebenwirkungen. Wer das Pflaster, das unter dem Namen Qutenza im Handel ist, über die Krankenkasse beziehen will, muss es vom Chefarzt bewilligen lassen.