Was Sie chronisch kranken Menschen nicht sagen sollten – und was stattdessen hilft
Ein unbedachter, vermeintlich gut gemeinter Satz kann Trost spenden oder tief verletzen. Viele Menschen tun sich schwer, die richtigen Worte zu finden, sei es aus Unsicherheit oder Unwissenheit. Dabei geht es nicht nur um Höflichkeit, sondern um Empathie, echtes Zuhören und das Gefühl, gesehen zu werden.
Nachfolgend ein paar Phrasen, die gut gemeint sind, aber bei chronisch kranken Menschen das Gegenteil bewirken könnten. Um Missverständnisse zu vermeiden und echten Trost zu spenden, helfen einfache, einfühlsame Alternativen:
„Du siehst ja gar nicht krank aus!“
Chronische Krankheiten sind oft unsichtbar. Besser: „Wow – du siehst heute richtig gut aus. Es freut mich, dich so zu sehen.“
„Ich kann mir denken, wie du dich fühlst!“
Niemand kann das Leid des anderen nachvollziehen. „Ich hab keine Idee, was du durchmachen musst – aber ich höre dir zu und bin für dich da“
„In deinem Alter kann man doch nicht so krank sein.“
Krankeit ist altersunabhängig. „Es ist schwer, schon in jungen Jahren mit so etwas konfrontiert zu werden.“
„Du musst dich einfach mehr bewegen. Treib doch etwas Sport.“
Diese Ratschläge können bevormundend wirken. „Wollen wir gemeinsam spazieren gehen?“
„Du könntest doch xy mal ausprobieren – das wird dir sicher helfen!“
Ungefragte Tipps wirken oft übergriffig. „Was tut dir gut? Wobei kann ich dir helfen?“
Und zum Schluss noch der altbekannte Klassiker, den man immer wieder zu hören bekommt:
„Wenn du Hilfe brauchst, melde dich.“
Dieser Satz ist KEIN konkretes Angebot – präzisieren Sie Ihr Hilfangebot. „Ich gehe für dich einkaufen oder helfe dir beim Wäscheaufhängen – was brauchst du gerade am meisten?“