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Selbsttest für Schmerzpatienten
Wie Sie Schmerzen nach einer Operation in den Griff bekommen!
Nur wenigen ist es bewusst: Die ersten Tage nach einer Operation entscheiden darüber, ob aus dem Akutschmerz ein chronischer wird, der dann nicht mehr geheilt, sondern nur noch gelindert werden kann.
Eine Studie am Wiener Wilhelminenspital, bei der mehr als 300 Patienten vor, unmittelbar nach dem Eingriff, am ersten Tag nach der Operation, sowie drei Monate danach befragt wurden, zeigte folgendes Ergebnis: Im Aufwachraum litten 84 Prozent der Patienten unter Schmerzen, am ersten Tag nach der Operation sank dieser Wert auf knapp 60 Prozent. Drei Monate nach dem Eingriff hatte mehr als ein Viertel der Patienten chronische Schmerzen entwickelt.
„Um zu verhindern, dass Schmerzen chronisch werden, sind die ersten Tage nach der Operation von entscheidender Bedeutung“, weiß Dr. Wolfgang Jaksch, Oberarzt im Wilhelminenspital, aus Erfahrung: „Nach einem operativen Eingriff sollte man als Patient nicht erwarten, dass Schmerzen normal sind, vor allem keine starken Schmerzen“. Diese gilt es sofort, notfalls auch mit hoch dosierten Medikamenten, zu behandeln. Denn: „ Eine adäquate Schmerztherapie ist wesentlich für die Wiedererlangung von Lebensqualität“.
Was können Sie selbst tun, damit aus dem postoperativen Schmerz kein chronischer wird? Zähne zusammenbeißen und auf Besserung hoffen, ist der falsche Weg. Es darf Ihnen nicht peinlich sein, auch in der Nacht den Arzt oder die Nachtschwester heraus zu läuten. Für Ihre Genesung ist es jedenfalls überaus wichtig, dass Sie nach einem chirurgischen Eingriff so schnell wie möglich schmerzfrei sind. Entgegen den Erwartungen sind bei kleineren Operationen wie Mandelentfernung, Entfernung der Gallenblase oder des Blinddarms die Schmerzen häufig stärker als bei umfangreicheren Eingriffen.
Schmerzmediziner Jaksch ist überzeugt, dass „der Patient idealerweise als Team mit dem Arzt zusammenarbeiten sollte“. Wie das geht? Indem Sie darauf pochen, in die Schmerztherapie miteinbezogen zu werden und mitzuentscheiden, was für Sie gut ist.
Es stehen heute eine Reihe von Therapiemöglichkeiten unterschiedlicher Art zur Verfügung. Sie reichen von der oralen Einnahme über intravenöse Verabreichung von Schmerzmitteln bis hin zur Lokalanästhesie des betroffenen Körperareals mittels Katheter. Die neuesten Systeme sind jene, bei denen PatientInnen selbst die Verabreichung steuern und damit individuell an ihren Schmerzmittelbedarf anpassen können. Damit sind sie unabhängig davon, ob ein Arzt, eine Schwester gerade verfügbar sind. Erkundigen Sie sich bei Ihrem behandelnden Arzt/Ärztin oder dem Pflegepersonal.
Weitere Informationen rund um das Thema Operation finden Sie in der Broschüre „Schnell fit nach der Operation“. Zum Downloaden nebenstehend!
„Die Zeit, die ein Patient am ersten postoperativen Tag unter starken Schmerzen leidet, stellt einen Risikofaktor für die Entwicklung persistierender Schmerzen dar“, so Schmerzmediziner Jaksch. Anders gesagt: „Um zu verhindern, dass Schmerzen chronisch werden, ist das Ausmaß der Schmerzlinderung am ersten Tag nach der Operation von entscheidender Bedeutung.“