25. Wissenschaftliche Tagung der ÖSG mit hohen Erwartungen

Obwohl Experten seit Jahren warnen, fehlt es in Österreich an einer flächendeckenden Versorgung für chronische Schmerzpatient/innen. Die Folge: bei 340.000 Patientinnen und Patienten haben sich chronische Schmerzen verselbstständigt und zu einer eigenständigen Schmerzkrankheit entwickelt.

Die Österreichische Schmerzgesellschaft (ÖSG) legte bei ihrer eben zu Ende gegangenen Tagung ein detailliertes Konzept für eine flächendeckende und abgestufte Schmerzversorgung vor, das als ersten Schritt ein Konzept zur abgestuften Versorgung von Schmerzpatient/innen vorsieht, das Leistungs- und Qualitätsstandards unterschiedlicher schmerztherapeutischer Einrichtungen definiert. Die frisch gewählte ÖSG-Präsidentin, Frau Oberarzt Dr. Gabi Grögl-Aringer will sich für einen grundlegenden Neustart einsetzen. „Inzwischen müsste allen Verantwortlichen klar sein, dass wir es uns nicht mehr leisten können, die eklatanten Versorgungslücken weiter zu ignorieren“, appelliert Dr. Grögl-Aringer „Angesichts der, aus der ineffizienten Schmerzversorgung resultierenden enormen Kosten und einer ständig älter werdenden und damit schmerzanfälligeren Bevölkerung, müssen wir spätestens jetzt mit der flächendeckenden Umsetzung einer angemessenen schmerzmedizinischen Versorgungsstruktur beginnen“.

Die ÖSG-Präsidentin verwies in diesem Zusammenhang auf die  Patientencharta, die zu diesem Thema festhält: Artikel 7 besagt, dass Diagnostik, Behandlung und Pflege haben entsprechend dem jeweiligen Stand der Wissenschaften bzw. nach anerkannten Methoden zu erfolgen. Dabei ist auch der Gesichtspunkt der bestmöglichen Schmerztherapie besonders zu beachten.

„Von dieser in der Patientencharta geforderten bestmöglichen Schmerztherapie, die dem jeweiligen Stand der Wissenschaft entspricht und nach anerkannten Methoden erfolgen soll, sind wir meilenweit entfernt“, kritisierte Dr. Grögl. „Die Umsetzung dieses Anspruchs der Patienten auf bestmögliche schmerzmedizinische Versorgung werden wir solange verfolgen, bis wir sie erreicht haben.“