Antwort auf den Offenen Brief an Frau BM Dr. Oberhauser

Wir müssen leider mitteilen, dass nach nunmehr 4 Monaten eine Stellungnahme der Bundesministerin zu ihrem Interview im KURIER trotz mehrmaliger Aufforderung bis heute ausgeblieben ist. Es ist für tausende, von der Schmerzallianz vertretenen Patient/innen, geradezu ein Hohn, wenn die Schließung von Schmerzambulanzen in Spitälern  für die Ministerin kein Problem darstellt und ihrer Meinung nach eine interdisziplinäre Schmerztherapie genauso gut im niedergelassenen Bereich stattfinden könne.

Eine Antwort erhofften wir uns auch, warum die im April 2015 vom Parlament beschlossene Erstellung einer Bundesqualitätsleitlinie bis heute nicht umgesetzt wurde und es nicht den geringsten Hinweis auf die Schaffung einer abgestuften und flächendeckenden Versorgungsstruktur für Schmerzpatient/innen gibt, wie dies in anderen europäischen Ländern längst der Fall ist.

Bei allem Verständnis und großer Hochachtung für eine Ministerin, die trotz Krankheit ihr Amt wahrnimmt, hätten wir doch annehmen dürfen, dass zumindest ihre Vertreter, die in den vergangenen 4 Monaten oftmals kontaktiert wurden, eine Stellungnahme im Namen der Ministerin abgeben. Einschlägige Pläne für die Schaffung neuer Versorgungsstrukturen ruhen jedenfalls seit nahezu 10 Jahren in den Schubladen. Um die fehlende Reaktion auf den Offenen Brief mit den Worten einer Selbsthilfegruppenleiterin  auszudrücken: „Da sieht man wie wichtig Schmerzpatienten der Ministerin sind“.

Die Allianz Chronischer Schmerz und die Österreichische Schmerzgesellschaft werden weiterhin mit allen Mitteln versuchen, für die Leidenden eine Verbesserung in der Schmerzversorgung herbeizuführen.