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Selbsttest für Schmerzpatienten
Ein neues Buch zur Situation von Schmerzpatienten
Rund 1,5 Millionen Menschen in Österreich leiden dauerhaft an Schmerzen: Im Stütz-und Bewegungsapparat, als Polyneuropathie, infolge einer Verletzung oder einer Krebserkrankung. Viele fühlen sich vom Gesundheitssystem allein gelassen. Denn es gibt immer noch viel zu wenige, gut ausgebildete Ärzte und immer weniger Schmerzambulanzen in den Spitälern. Zudem wird die seit Jahren beschworene, multimodale Schmerztherapie nicht als Kassenleistung angeboten. Hinzu kommt, dass Schmerzpatient/innen von der Gesellschaft nicht akzeptiert werden, was zur Ausgrenzung und unsagbarem Leid für die Betroffenen und deren Umgebung führen kann.
Diesen Einblick in die Zustände unter denen Schmerzpatienten leben müssen, kann das eben erschienene Buch „Krankheit Schmerz – Endlich Hilfe für Patienten!“ sehr gut vermitteln. Es zeigt auf, wo es in unserem Gesundheitssystem hapert und wie die Lösungsansätze aussehen könnten. Es belegt die Situation von Menschen, die mit Schmerzen leben müssen und dass diese keine Simulanten oder Hypochonder sind. Dasselbe gilt auch für die behandelnden Ärzte, denen es oft schwer fällt zu akzeptieren, dass eine Therapie nicht anschlägt. Oder für die nächsten Angehörigen und Freunde, die nicht glauben können, dass sich der/die Leidende die Schmerzen nicht einbildet.
Obwohl der Untertitel des Buches Menschen mit chronischen Schmerzen „endlich Hilfe“ verspricht, kann ebendieses Versprechen, an das sich ein Leidender wie an einen Strohhalm klammert, nicht eingehalten werden. Es wird zwar aufgezeigt wie Schmerzpatienten mit ihrer Situation umgehen, welche Therapien sie schon ausprobiert haben und wie ausgewählte Vertreter/innen von Selbsthilfegruppen zu ihren Schmerzen gekommen sind und damit leben können. Doch neben diesen Erfahrungsberichten erfährt der Leser höchstens, welche Wirkung Bewegung, Ernährung und der gesamte Lebensstil auf das eigene Schmerzempfinden haben und wann nur noch eine Operation Abhilfe schaffen kann.
Die Autoren haben eine langjährige Erfahrung im Umgang mit Menschen mit chronischen Schmerzen: Der Orthopäde Dr. Martin Pinsger leitet seit 2012 ein Schmerzkompetenzzentrum in Bad Vöslau und ist seit seiner Facharztausbildung auf die Behandlung von Schmerzpatienten spezialisiert (www.schmerzkompetenzzentrum.at)
Co-Autor Dr. Thomas Hartl ist Medizinjournalist und Autor vieler einschlägiger Bücher. Er ist wie kaum ein anderer, davon überzeugt, dass „Schmerzgeplagten oft einfach nicht geglaubt wird“. (www.thomas-hartl.at)
Das Hardcover-Buch ist im Ennsthaler Verlag Steyr erschienen und kostet EUR 20.00.
ISBN 978-3-7095-0126-9