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Selbsttest für Schmerzpatienten
Kopfschmerz – Prophylaxe und Therapie noch immer hinter den Möglichkeiten
Die neuesten Daten zum verbreiteten Gesundheitsproblem Kopfschmerz lieferte kürzlich eine Studie an der 441 Patientinnen und Patienten aus acht österreichischen Kopfschmerz-Zentren teilnahmen: Mehr als 56 Prozent der Befragten haben episodische Kopfschmerzen (weniger als 15 Kopfschmerz-Tage pro Monat), bei rund 38 Prozent gelten die Schmerzen als chronisch (15 und mehr Kopfschmerz-Tage pro Monat). Fast die Hälfte (48,5 Prozent) der Untersuchten litten an Migräne, rund 16 Prozent an medikamenteninduzierten Kopfschmerzen und 6 Prozent an Spannungstyp-Kopfschmerzen. Die Konsequenzen sind für die Betroffen oft dramatisch: Mehr als ein Drittel (34,3 Prozent) der Patientinnen und Patienten, dass ihre wiederkehrenden Kopfschmerzen ein Hemmnis für die berufliche Karriere darstellten. Vor allem chronische Kopfschmerzpatienten waren arbeitslos oder im Ruhestand.
Menschen mit chronischen Kopfschmerzen sind besonders oft durch „verlorene Tage“ belastet: Zeiten, in denen berufliche wie soziale Aktivitäten durch den Schmerz sehr stark beeinträchtigt oder unmöglich sind. Rund 45 Prozent aller Studienteilnehmer gaben an, mehr als 20 Tage pro Jahr aufgrund ihrer Kopfschmerzen zu verlieren, bei chronischen Kopfschmerzpatienten waren es sogar über 63 Prozent.
Obwohl die Betroffenen von den behandelnden Neurologinnen und Neurologen in eines der acht österreichischen Kopfschmerzzentren zugewiesen werden sollten, gibt es eine beträchtliche Zahl an Patienten, die sich eigenständig an diese Einrichtungen wenden oder von ihrem Hausarzt überwiesen werden. Eine schnellere Zuweisung in eine spezialisierte Einheit würde den Betroffenen viel Leid ersparen. Auch konzerntriere sich die medikamentöse Therapie laut der Studie konzentriere fast ausschließlich auf die Behandlung von akuten Schmerzattacken. Dagegen gab nur ein Drittel der Studienteilnehmer an, in den vorangegangenen Monaten vorbeugende Medikamente genommen zu haben und nur die Hälfte (52,3 Prozent) der Patienten hatte jemals eines der fünf Standardmedikamente zur Prophylaxe verwendet.