Was Sie selbst gegen Ihre Schmerzen tun können

Medikamente müssen nicht immer die alleinige Therapie für Patienten mit chronischen Schmerzen sein. Es gibt jetzt eine Reihe von elektrotherapeutischen Anwendungen, die auch zu Hause eingesetzt werden können. „Heimbehandlungen sind vor allem bei längerfristigen Beschwerden eine Säule in der Schmerzbehandlung“, ist Prim. Dr. Daniela Gattringer, Vorstandsmitglied der Österreichischen Schmerzgesellschaft (ÖSG) überzeugt.Die Leiterin der Physikalischen Medizin am Ordenskliunikum Barmherzige Schwestern in Linz setzt auf die Hochtontherapie, die sich vor allem für die Behandlung von Polyneuropathien (Nervenschädigungen) etabliert hat. Dabei handelt es sich um eine Muskelstimulation mit sehr guter Tiefenwirkung, die für eine Anregung des Zellstoffwechsels sorgt, ungeachtet der Ursachen der Beschwerden. Diese Muskelstimulation, deren Wirksamkeit von der ÖSG positiv bewertet wurde, erzielt besonders bei intensiven neuropathischen Beschwerden, wie bei diabetischer Polyneuropathie und bei neuropathischen Schmerzen in Zusammenhang mit einer Niereninsuffizienz besonders große Erfolge. Erfahrungen zeigen, dass Hochtontherapie auch Polyneuropathien lindert, die von der Medikamentengabe im Rahmen einer Chemotherapie rühren. Nach dem Therapiebeginn in Praxis, Klinik oder Reha-Zentrum ist es aber günstig, die Behandlung zu Hause fortzusetzen.

Manche Krankenkassen übernehmen auch die Kosten für die Ultraschalltherapie in Form von Heimbehandlung. Sie wird je nach Indikation mit Kontaktgel oder im Wasserbad durchgeführt und hauptsächlich bei Insertionstendopathien eingesetzt. Von diesen Schmerzzuständen im Übergang von Sehne zu Knochen können Patienten mit rheumatischen Erkrankungen betroffen sein.

„Wichtig ist, dass vor einer elektrotherapeutischen Behandlung im eigenen Wohnzimmer eine Abklärung und Therapieplanung durch einen Facharzt erfolgt“, betont Primaria Gattringer.