Schmerzwochen mit neuen Erkenntnissen
Der 19. Jänner 2016 war der Startschuss zu den „Schmerzwochen“ der Österreichischen Schmerzgesellschaft (ÖSG) die heuer bereits zum 15. Mal abgehalten werden. Ziel dieser Wochen ist es einer breiten Öffentlichkeit vor Augen zu führen, dass „Patienten ein Recht auf eine Schmerztherapie haben“, wie ÖSG-Präsident OA Dr. Wolfgang Jaksch bei der Pressekonferenz ausführte. Es gäbe genug gute Behandlungsmethoden, sodass Schmerzen nicht schicksalhaft hingenommen werden müssten.
Haben auch Sie einen Tipp, wie anderen Mit-Leidenden geholfen werden kann?
Wir sind für unsere neue Rubrik „Patienten-Information“ auf der Suche nach Tipps, wie Leidenden geholfen werden kann. Wenn Sie eine interessante Information für uns haben, dann melden Sie sich bitte unter info@schmerz-allianz.at . Wir stellen Ihre Information dann auf die Seite „Patienten-Informationen“ .
Hoffnungsschimmer für Migräne-PatientInnen
Es müssen nicht immer schwere Medikamente sein, die zur Linderung beitragen. Neuerdings gibt es ein Arzneimittel pflanzlicher Herkunft, dessen vorbeugende Wirkung in Studien des Instituts für Pharmazeutische Wissenschaften an der Universität Graz bereits erwiesen wurde. „Mutterkraut“ (Tanaceti parthenii herba) heißt der Wirkstoff aus der Natur, der erstmals in der handlichen Kapsel-Form angeboten wird.
Ein Viertel aller Österreicherinnen leidet an chronischen Schmerzen
Jetzt ist es amtlich: aus dem eben erschienenen Gesundheitsbericht 2014 des Gesundheitsministerium geht klar hervor, dass eine Unzahl von Menschen in Österreich unter chronischen Schmerzen lesen. Es steht dort zu lesen:
Förderpreis „Goldene Dolores“ – Die Sieger
Aus 19 Einsendungen hat die Jury in ihrer letzten Sitzung am 8. September 2015 nach einem strengen Kriterienkatalog die folgenden Preisträger nominiert:
Allianz Chronischer Schmerz zeichnet beispielgebende Initiativen aus
Wien, 23. September 2015. Erstmals hat eine Patientenorganisation – die „Allianz Chronischer Schmerz“ – einen Förderpreis ausgeschrieben, der heute im Hauptverband der Österreichischen Sozialversicherungsträger vergeben wurde. Ausgezeichnet wurden dabei jene Teams von Ärzt/innen, Therapeut/innen und Gesundheitsberufen, die auf freiwilliger Basis kooperieren und unter Nutzung der kassenfinanzierten Leistungen eine bestmögliche Versorgung von Schmerzpatient/innen erzielen. Die mit 2.000 und 1.000 Euro dotierten Preise gingen an die Ambulante Psychosoziale Rehabilitation (APR Salzburg) und die SeneCura-Heime. Die Goldene DOLORES konnte die oststeirische Initiative rund um das Ärzte-Netzwerk Styriamed Hartberg-Fürstenfeld und das LKH Hartberg, zusammen mit einem Scheck über 3.000 Euro, in Empfang nehmen.
Die rund 1,5 Millionen Menschen mit chronischen Schmerzen empfinden die schmerzmedizinische Versorgung in Österreich alles andere als befriedigend. In den durchschnittlich 2,5 Jahren bis zur Erstellung einer Diagnose konsultieren nahezu ein Drittel der Schmerzpatienten mehr als fünf Ärzte, rund 40 Prozent sind dennoch mit der Behandlung unzufrieden und fühlen sich nicht verstanden. Anstatt die Versorgungsstrukturen auszubauen wurden in letzten 2 Jahren 9 Schmerzambulanzen geschlossen.
Die vor 3 Jahren gegründete „Allianz Chronischer Schmerz“ -eine Plattform von 47 einschlägigen Selbsthilfegruppen – setzte es sich deshalb zum Ziel, jene Initiativen aufzuspüren, die nicht erst auf die nächste Gesundheitsreform warten, sondern längst eigene Wege gehen: Indem möglichst viele ärztliche Disziplinen nicht nur bei der Diagnose-Erstellung sondern auch bei der nachfolgenden Therapie kooperieren. Denn erst durch eine freiwillige Zusammenarbeit mit sämtlichen Gesundheitsberufen kann eine multimodale Therapie verwirklicht und der Leidensweg der Schmerzpatient/innen verkürzt werden. Solche Best Practice Modelle galt es zu finden und vor den Vorhang zu bitten, damit deren vorbildhaftes Agieren möglichst viele Nachahmer findet. Dank der Unterstützung seitens der pharmazeutischen Industrie war es möglich diese bereits bestehenden Teams zu finden und auszuzeichnen.
„Mit der Verleihung des Förderpreises setzen wir ein Zeichen, wie wichtig uns allen diese Kooperation unterschiedlicher Gesundheitsberufe ist“, lobte der Vorsitzende des Verbandsvorstands im Hauptverband, Mag. Peter McDonald anlässlich der Preisverleihung. Denn: „Das interdisziplinäre Teamwork gewinnt in unserem Gesundheitssystem immer größere Bedeutung. Alle Berufsgruppen, die dem medizinischen Bereich angeschlossen sind – ob akademische oder nicht akademische dienstleistende Berufe – benötigen diese Art der Zusammenarbeit, um so die bestmögliche Therapieerfolge zu erreichen und um optimale Hilfe für Betroffene zu leisten“.
Immerhin gab es 19 Einreichungen quer durch Österreich, von denen die meisten die Hauptkriterien „innovativ“, „kassenfinanziert“, „übertragbar“ erfüllten. „Wir waren von der Vielzahl der Einreichungen überrascht und beglückt zugleich“, so die Sprecherin der Schmerzallianz, Dkfm. Erika Folkes: „Die eingereichten Projekte lagen in ihrer Bewertung so dicht beieinander, dass es unserer Fachjury sichtlich schwer gefallen ist die am besten geeigneten herauszufiltern“. Schließlich machte das Netzwerk Styriamed Hartberg-Fürstenfeld- die gelungene Zusammenarbeit über Ortsgrenzen hinweg zwischen niedergelassenen Allgemein- und Fachmediziner/innen und der Schmerzambulanz des LKH Hartberg -das Rennen um die „Goldene Dolores“. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit bei der Befunderhebung durch Austausch der Patienten-Daten, sowie eine ausgelagerte multimodale Therapie ist seit 3 Jahren Erfolgsgarantie, was von der lokalen Schmerz-Selbsthilfegruppe auch bestätigt wird.
Der 2. Preis ging an die Salzburger Ambulante Psychosoziale Rehabilitation APR, ein Projekt das erstmals die psychosozialen und psychosomatischen Auswirkungen des chronischen Schmerzes berücksichtigt und ambulant behandelt.
Der 3. Preis richtet sich an jene Menschen mit chronischen Schmerzen, die sich selbst nicht mehr artikulieren können. Das mit Hilfe der OSiA- Studie der Salzburger Paracelsus Universität umgesetzte Projekt „Schmerzfreies Pflegeheim“ verhilft derzeit 3.400 Bewohnerinnen in 52 SeneCura-Heimen zu einer besseren Lebensqualität.
„Bei den erstmals vergebenen drei Förderpreisen geht es nicht um wissenschaftliche Spitzenforschung“ erklärte Univ. Prof. Dr. Hans Georg Kress, in seiner Laudatio: „Vielmehr werden von einer Patientenorganisation innovative Schmerzbehandlungs-Projekte ausgezeichnet, die eine interdisziplinäre und multiprofessionelle Zusammenarbeit zur unmittelbaren Verbesserung der Versorgung von Schmerzpatienten erreicht haben. Als unabhängige Jury“, so der Vorsitzende der Fachjury, „haben wir besonderes Augenmerk gelegt auf den offenen Zugang für Kassenpatienten, praktische Umsetzbarkeit im Gesundheitssystem, Ausbaufähigkeit und die möglichst einfache zukünftige Übertragbarkeit der preiswürdigen Modellprojekte auf andere Institutionen und Regionen Österreichs.”
Der Hauptverband der Sozialversicherungsträger ist offenbar zur Förderung von derartigen Initiativen bereit. „Die „Allianz Chronischer Schmerz Österreich“ hat mit dem Förderpreis einen weiteren wichtigen Schritt für die Realisierung von optimalen Versorgungsstrukturen im Bereich der Schmerztherapie gesetzt“ so McDonald abschließend. „Was wir alleine nicht schaffen, das schaffen wir dann gemeinsam!“
Der Förderpreis DOLORES verdankt seine Verwirklichung den Sponsoren:
Bundesministerium für Gesundheit, Österreichische Ärztekammer, Hauptverband der Österreichischen Sozialversicherungsträger, ORF, Ö1
Astellas, Boston Scientific, Gerot Lannach, Grünenthal, Indivior, Mundipharma, Pfizer, Sanofi
Vergabe der „Goldenen DOLORES“ am 23. September 2015
Die 20 Einreicher-Teams fiebern bereits seit Ende Mai dem Tag entgegen, an dem die „Allianz Chronischer Schmerz“ im Hauptverband der Österreichischen Sozialversicherungsträger die Förderpreise an jene Teams von Ärzt/innen und Therapeut/innen vergibt, deren Initiative nachahmenswert und übertragbar ist. Die „Goldene Dolores“ winkt dem Sieger-Team. Die ersten Drei erhalten Schecks von insgesamt 6.000 Euro, die im Rahmen einer Pressekonferenz von der Sprecherin der Schmerzallianz, Dkfm. Erika Folkes, übergeben werden. Unter der Leitung von Dr. Ricarda Reinisch sprechen der bekannte Schmerzspezialist Univ. Prof. Dr. Hans Georg Kress, sowie der Vorsitzende des Hauptverbandes Mag. Peter McDonald.
EFIC Kongress in Wien ist dem Chronischen Schmerz gewidmet
Rund 4.000 Delegierte werden beim Kongress der Europäischen Schmerzföderation EFIC vom 2. bis 5. September in Wien mit den neuesten Erkenntnissen in der Schmerzforschung konfrontiert. Österreich spielt da immerhin, wie der Vertreter der Österreichischen Schmerzgesellschaft (ÖSG) in der EFIC, Univ. Prof. Dr. Rudolf Likar, stolz anmerkt “in der Top-Liga” mit.
Mit der Umsetzung hapert es freilich in unserem Land. Denn anstatt Menschen mit chronischen Schmerzen zu den Segnungen der Forschung zu verhelfen, ist genau das Gegenteil der Fall. Die meisten der innovativen und besser verträglichen Medikamente sind, wie der ÖSG-Präsident OA Dr. Wolfgang Jaksch auf der Pressekonferenz ausführte, chefarztpflichtig bzw. müssen privat bezahlt werden. Auch bei der Versorgung der rund 1,5 Millionen Schmerzpatient/innen spitzen sich angesichts des finanziellen Drucks im Gesundheitssystem die Probleme zu: 9 Schmerzambulanzen wurden in den letzten Jahren geschlossen. Von den übrig Gebliebenen sind die meisten nur 8 Stunden in der Woche offen, was unweigerlich zu „inakzeptablen“ Wartezeiten führt. Einziger Hoffnungsschimmer: die Einigung aller im Parlament vertretenen Parteien, wonach, wie im benachbarten Ausland, Bundesqualitätsstandards zur Verbesserung der Versorgung von Schmerzpatienten ausgearbeitet werden sollten. Der bereits zugesagte Auftrag des Gesundheitsministeriums an die Gesundheit Österreich GmbH zur Erarbeitung der Grundlagen steht derzeit noch aus.
Schmerzmedizinische Versorgung am Limit
Schließung von Schmerzambulanzen, schlechte Ausbildung, überlastete Hausärzte, immer weniger Zeit für die Patienten etc. etc. Die Leidtragenden sind rund 1,7 Millionen Menschen mit chronischen Schmerzen. Mit dem Beschluss einer Bundesqualitätsleitlinie kommt nun Bewegung in den politischen Stillstand. Am Rande der Jahrestagung der Österreichischen Schmerzgesellschaft (ÖSG) diskutierten hochrangige Experten über die Zukunft der schmerzmedizinischen Versorgung in Österreich und gaben ein klares Bekenntnis zur Zusammenarbeit ab.
Das Thema Schmerzmedizin ist von höchster Brisanz: 1,7 Millionen Patienten mit chronischen Schmerzen1 finden heute in Österreich kaum Strukturen und Behandlungsangebote, die ihrer Situation gerecht werden. Die Wege vom Hausarzt zum Schmerzspezialisten und zur adäquaten Therapie sind zu lang (im Schnitt vergehen 3 Jahre bis zur adäquaten Therapie)2, immer mehr spezialisierte Einrichtungen werden aufgrund des Kostendrucks geschlossen. Waren es 2011 noch 83 Schmerzambulanzen, die sich als interdisziplinäre Zentren um die Schmerzpatienten kümmerten, so gibt es heute nur noch etwa die Hälfte.
Auf Einladung der pharmazeutischen Unternehmen Grünenthal und Indivior diskutierte anlässlich der Jahrestagung der Österreichischen Schmerzgesellschaft (ÖSG) eine interdisziplinär zusammengesetzte Expertenrunde aus Medizin, Gesundheitspolitik und Patientenvertretern das Thema Schmerztherapie. Sie zeigte dabei konkrete, machbare und teils bereits vorhandene Lösungsvorschläge für die verbesserte Versorgung von Schmerzpatienten.
Appell der Politik an die Medizin
Einen deutlichen Impuls dazu setzte Dr. Eva Mückstein, Gesundheitssprecherin der Grünen im Parlament. Als Politikerin brauche sie die Diskussion mit Ärzten und Patienten, um zu erfahren, „wo der Schuh drückt“: „Wir sind darauf angewiesen, dass wir von den Expertinnen und Experten die nötigen Informationen bekommen. Wir brauchen Zahlen, Fakten und auch Fallbeispiele, dann können wir daraus Konzepte erstellen und diese im Gesundheitsausschuss einbringen.“ Keinen Zweifel erhebt Mückstein jedoch darüber, dass es für Patienten mit chronischen Schmerzen in Österreich heute noch sehr schwierig sei, entsprechende Netzwerke vorzufinden. Dies war auch der Grund dafür, dass auf ihre Initiative ein Antrag zur Erstellung einer Bundesqualitätsleitlinie im Gesundheitsausschluss eingebracht und mit Unterstützung der Regierungsparteien nun beschlossen wurde.
Auch wenn daher anzunehmen ist, dass die Bundesqualitätsleitlinie „Chronischer Schmerz“ tatsächlich erstellt und umgesetzt wird, so appelliert Mückstein an die Mediziner: „Sie dürfen nicht aufhören, die Umsetzung der Leitlinie einzufordern. Bündeln Sie Ihre Kräfte, um den Prozess der Optimierung der Schmerztherapie weiter zu verfolgen. Es macht politisch viel aus, wenn man sieht, eine Gruppe setzt sich für ein Thema ein.“ Da aktuell im heimischen Gesundheitswesen sehr viel und ohne konkrete Ziele bzw. ohne ein Abwägen möglicher Folgekosten gespart werde, könnte sonst die Gefahr bestehen, „dass der Beschluss in der Schublade verschwindet“.
Sinnvolle Nutzung der vorhandenen Ressourcen
Unterstützung erhält Mückstein von der Sprecherin der Allianz Chronischer Schmerz Österreich, Dkfm. Erika Folkes: „Tatsächlich könnte im Gesundheitswesen das Geld sehr gut und sehr effizient eingesetzt werden, um die Diagnostik und Therapie für Schmerzpatienten sinnvoll und strukturiert anzubieten.“ Umfragen der Schmerzallianz – sie vereint 36 Selbsthilfegruppen für Schmerzpatienten – zeigen dagegen, dass jeder Schmerzpatient bis zu fünf Ärzte aufsucht – „und jeder beginnt den ganzen diagnostischen Prozess von vorne“, betont Folkes.
Adäquate Schmerztherapie ist Menschenrecht
Der neu gewählte Präsident der Österreichischen Schmerzgesellschaft, Dr. Wolfgang Jaksch, erklärt die Hintergründe der bereits erfolgten bzw. befürchteten Schließungen der Schmerzambulanzen: „Es gibt bislang keinen klaren gesundheitspolitischen Auftrag, derartige Ambulanzen einzurichten. Die meisten beruhen ausschließlich auf dem Engagement einzelner Ärztinnen und Ärzte. Sie können oft nur wenige Stunden pro Woche zur Verfügung gestellt werden, sodass sie den Bedarf kaum abdecken.“ Mit dem derzeitigen Kostendruck und dem neuen Arbeitszeitgesetz sei dies künftig kaum mehr machbar. „Sie können oft nur wenige Stunden pro Woche zur Verfügung stellen, sodass sie den Bedarf kaum abdecken“, betont Jaksch und zeigt am Beispiel Niederösterreich auf, wie dramatisch die Lage tatsächlich ist: „Jedem Schmerzpatienten in einer niederösterreichischen Schmerzambulanz stehen 1,5 Sekunden pro Woche zur Verfügung! Dabei ist die Sicherstellung einer adäquaten Schmerztherapie als grundlegendes Menschenrecht anzusehen.“
Schaffen von Kompetenzzentren
Die meisten Schmerzpatienten werden daher heute in den Praxen der Allgemeinmediziner behandelt. Darum plädierte MR Dr. Christoph Dachs, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Allgemeinmedizin für eine offene Kommunikation in Richtung Patienten sowie in Richtung Fachkollegen: „Wir können Schmerz heute gut behandeln, aber keine Schmerzfreiheit garantieren – dass müssen wir offen sagen.“ Die meisten Patienten mit chronischem Schmerz seien in der allgemeinmedizinischen Praxis auch gut aufgehoben, so Dachs: „Für jene Patienten, die eine spezialisierte Schmerzmedizin brauchen, müssen interdisziplinäre Kompetenzzentren aufgebaut und die Netzwerke bzw. die wechselseitige Information zwischen den ärztlichen Kollegen verbessert werden.“
Plan vorhanden
Auch Univ.-Prof. DDr. Hans-Georg Kress, Leiter der Klinischen Abteilung für Spezielle Anästhesie und Schmerztherapie an der Medizinischen Universität Wien betont: „Wir brauchen spezialisierte Zentren, wie sie schon im Plan des Österreichischen Bundesinstituts für Gesundheitswesen (ÖBIG, Anm.) aus dem Jahr 2008 vorgesehen sind.“ Mit Hilfe dieses bereits vorhandenen integrierten, abgestuften und flächendeckenden Versorgungskonzeptes könnte nicht nur die Versorgung der einzelnen Patienten optimiert werden, meint Kress. „Durch eine effiziente Schmerztherapie könnten wir auch viel an Folgekosten einsparen“, so Kress.
Presseaussendung anlässlich des
Expertentreffens „Vernetzte Schmerztherapie“ am 29. Mai 2015 in Krems
Kontakt für Journalisten-Rückfragen:
Elisabeth Leeb
[ PR-Beratung › Medienarbeit › Text ]
T: 0699/1 424 77 79
E: leeb.elisabeth@aon.at
Neuer ÖSG Präsident setzt sich für die Einrichtung von Schmerzzentren ein
Für OA Dr. Wolfang Jaksch, der kürzlich zum Präsidenten der Österreichischen Schmerzgesellschaft (ÖSG) gewählt wurde, zählt die Sicherstellung einer adäquaten Schmerztherapie zu einem grundlegenden Menschenrecht. Der Anästhesist aus dem Wiener Wilhelminenspital vermisst jedoch in Österreich dazu die Strukturen, die eine interdisziplinär und multimodal geführte Schmerztherapie gewährleisten. Auch werden viele innovative und vor allem deutlich besser verträgliche Schmerzmedikamente von den Kassen nicht erstattet.
Als oberstes Ziel möchte der neue Präsident der ÖSG alle an der Schmerzforschung Beteiligten vereinen und die Voraussetzungen für die Forschung verbessern. Hohe Priorität sollte die Umsetzung und Förderung einer strukturierten Schmerzversorgung sowie die Aus-, Fort- und Weiterbildung in Österreich haben. Kein Arzt, weder Allgemeinmediziner noch Facharzt, sei von der Verpflichtung entbunden, sich um Schmerzpatienten zu kümmern. „Dennoch brauchen wir spezialisierte Zentren“, so Jaksch, „denn nur das Engagement einzelner Ärztinnen und Ärzte reicht nicht mehr aus, bestehende Schmerzambulanzen zu erhalten, bzw. auf internationalen Standard auszubauen“. Es brauche eine Bündelung der Kräfte aller, die um das Wohl von Schmerzpatienten bemüht sind, um den Prozess der Optimierung der Schmerztherapie voranzutreiben.
OA Dr. Wolfgang Jaksch