Ausschreibung der Förderpreise für neue Initiativen in der Schmerztherapie abgeschlossen
Bis zum Ende der Ausschreibungsfrist wurden insgesamt 20 Initiativen aus ganz Österreich eingereicht, die derzeit von einer zehn-köpfigen unabhängigen Fach-Jury bewertet werden.
Mitglieder der Jury sind (in alphabetischer Reihenfolge): Ministerialrätin Dr. Magdalena Arrouas, Gesundheitsministerium, Dr. Gerold Bachinger, Sprecher der österreichischen Patientenanwälte, Univ. Prof. Dr. Gerold Ebenbichler, Schmerzplattform, Dr. Gottfried Endel, Hauptverband der Österreichischen Sozialversicherungsträger, Susanne Fiala, Leiterin der SHG Schmerz, Ursula Frohner, Präsidentin des Österreichischen Gesundheits- und Krankenpflegeverbandes, Univ. Prof. Dr. Hans Georg Kress, Österreichische Schmerzgesellschaft (ÖSG), Dr. Christoph Leprich, ORF (Ö1 Radiodoktor, Dr. Barbara Schleicher, Gesundheit Österreich,sowie Mag. Martin Stickler (in Vertretung des Präsidenten der Österreichischen Ärztekammer)
Die Bekanntgabe der Preisträger erfolgt am 23. September 2015.
Kostenloser Beratungstag für chronisch kranke, beeinträchtigte Menschen
Am 24.06.2015 veranstaltet der Verein ChronischKrank® Österreich an der Universität Wien einen kostenlosen Beratungstag für chronisch kranke, beeinträchtigte Menschen und deren Angehörige.
Es wird um telefonische Terminvereinbarung für die persönlichen Gespräche ersucht:
Verein ChronischKrank® Österreich
Mo, Di 8:00 18:00 Uhr; Do 9:00 – 14:00 Uhr
Zentrale OÖ: +43 (0) 7223 / 82 6 67
Tel: +43 (0) 681 / 84 422 151
Kirchenplatz 3, 4470 Enns
kontakt@chronischkrank.at
www.chronischkrank.at
ZVR 865474223
FÖRDERPREISE für patientenfreundliche Behandlung – Unterlagen jetzt anfordern!
Die „Allianz Chronischer Schmerz Österreich“ hat Förderpreise für jene Teams von Ärzt/innen und Therapeut/innen und nicht ärztlichen Berufen ausgeschrieben, die sich freiwillig zusammengeschlossen haben, um Menschen mit chronischen Schmerzen eine raschere Diagnose und wirkungsvollere Therapien zu ermöglichen. Dank der Unterstützung seitens der Pharmafirmen können die drei besten Modelle Preise im Wert von 3.000, 2.000 und 1.000 Euro erhalten. Einsendeschluss ist der 30. Mai 2015. Die prämiierten Modelle werden im September der Öffentlichkeit vorgestellt.
Interessierte können die Ausschreibungsunterlagen unter info@schmerz-allianz.at anfordern.
Neue Informationsquelle für Menschen mit chronischen Schmerzen
Unser Plattform-Mitglied Verein ChronischKrank® Österreich hat einen neuen Service für Schmerzpatient/innen eingerichtet: Seit dem 14. Februar 2015 erscheint jeden 2. Samstag eine eigene Kolumne in der KRONENZEITUNG, in der Fragen zu einschlägigen Themen von den zahlreichen Beiratsmitgliedern des Vereins beantwortet werden. Die Themen umfassen Pension, Pflegegeld und Sozialrecht genauso wie Ernährung, Lifestyle und Medizin.
Alle die sich informieren wollen sind herzlich eingeladen ihre Fragen an den Verein ChronischKrank zu richten (kontakt@chronischkrank.at). Antworten und Tipps erscheinen im „Gesundheit & Familien-Teil“ der KRONENZEITUNG.
Gute Nachricht an alle die an Rückenschmerzen leiden
Die Niederösterreichische Gebietskrankenkasse veranstaltet in Zusammenarbeit mit der Österreichischen Schmerzgesellschaft einen Informationstag zum Thema „Volkskrankheit Rückenschmerz“. Interessierte sind herzlich eingeladen, sich einen Tag lang über neue Diagnose- und Therapiemöglichkeiten zu informieren. Hochkarätige ReferentInnen werden die vielfältigen Ursachen dieser Menschheitsgeisel besprechen und in Workshops über „Akupunktur“, „Neuraltherapie“, „Entspannungstechniken“ und „psychologische Methoden in der Schmerztherapie“ sowie „Wirbelsäulengymnastik“ aufklären. Bei freiem Eintritt und je einer Morgen. und Nachmittagsjause.
Samstag, 14. Februar 2015 von 9-17 Uhr, Kunsthaus Horn, Wienerstrasse 2, 3580 Horn
Anmeldung: Tel.: 050 899-0854, Fax: 050 899-0880, E-Mail: horn@noegkk.at
Neue Initiative für ein besseres Arzt/Patient-Verständnis
Einem Laien fällt es oft schwer, den eigenen Schmerz zu beschreiben. Zudem erschwert eine unterschiedliche Wortwahl die Kommunikation zwischen Arzt und Patient. Deshalb hat die Pharmafirma Grünenthal die Initiative „my pain feels like…“ (so fühlt sich mein Schmerz an) ins Leben gerufen, deren Kernstück ein Online- Fragebogen ist, der den Betroffenen die wichtigsten Beschreibungen von Schmerz auflistet, damit Patient und Arzt die gleiche Sprache sprechen können. Beim Ausfüllen wird klar, wie der eigene Schmerz am besten beschrieben werden kann, etwa wie „Feuer unter meiner Haut“, „heftiges Kribbeln“, „Wellen, die kommen und gehen“ usw. Mit dem ausgefüllten Bogen in der Hand, ist die Chance deutlich höher, schneller zur richtigen Diagnose und optimalen Therapie zu finden. Näheres unter: www.mypainfeelslike.at
Buchtipp: „Geheilt vom Schmerz“
Dr. Thomas Hartl: „Geheilt vom Schmerz – Erfolgsgeschichten chronisch Kranker“
Dieses Buch zeigt, dass sich die wenigsten Menschen mit ihren Schmerzen abfinden müssen. Es zeigt, dass es mehr Wege gibt, als nur Schmerzmittel zu schlucken und still vor sich hin zu leiden. Es zeigt, dass Schmerzen auf allen Ebenen des Lebens – Körper, Geist und Seele – geheilt oder gelindert werden können. Das Buch porträtiert Menschen, die aktiv nach Wegen aus der Schmerzhölle gesucht und ihren Weg gefunden haben. Ihre Erfahrungen und das neueste Wissen von Experten bieten praktische Hilfe für Betroffene.
Verlag Carl Ueberreuter, Wien 2010, 208 Seiten, IBSN 978 3 8000 7449 5, €uro 16,90
5. Symposium der SIP-Plattform endet mit klarer Forderung nach besserer Ausbildung der Mediziner
Brüssel, 19. November 2014. Über 300 Delegierte aus Medien, Politik und den Patientenvertretungen kamen beim letzten SIP Symposium ( für: °Societal Impact of Pain°) zu dem Schluss, dass nur dann ein Umdenken stattfinden könne, wenn der chronische Schmerz in das Ausbildungsprogramm der angehenden Ärzte integriert wird. Bislang ist allgemein nur wenig bekannt, wie sehr die Schmerzkrankheit in unsere Gesellschafts., Gesundheits. und Wirtschaftsstrukturen eingreift, weshalb eine europaweite Strategie ausgearbeitet werden müsse.
Erstmals wurde die Möglichkeit einer EU-Empfehlung anlässlich der italienischen Ratspräsidentschaft ernsthaft in Erwägung gezogen, was die Europa-Abgeordnete Marian Harkin auch bestätigte.
Das alljährliche SIP-Symposium ist eine Initiative der EFIC, der multidisziplinären Fachorganisation auf dem Gebiet der Schmerzforschung und der Pharma-Firma Grünenthal. Über 20.000 Wissenschafter, Ärzte und Pflegende in 36 Ländern bemühen sich europaweit um Verständnis für die chronische Schmerzkrankheit, an der bereits jeder Fünfte leidet.
Österreichs Schmerzpatienten schlecht versorgt
APA0283 5 CI 0547 XI/II, Do, 11.Sep 2014
Wien (APA) – Österreichs Patienten mit chronischen Schmerzen sind unzufrieden und oft schlecht versorgt. Eklatante Defizite hat jetzt eine Umfrage unter 890 Betroffenen ergeben. Seit 2008 hat sich die Situation nicht gebessert, erklärten Experten am Donnerstag in Wien. Teures Doctor-Hopping, zuwenige Spezialisten und Einrichtungen sowie Kassen-Erstattungsdefizite verursachen Milliardenkosten ohne Vorteile.
Das Gallup-Institut hat von Mai bis Juli dieses Jahres im Auftrag des Selbsthilfegruppen-Dachverbands „Allianz chronischer Schmerz“ mit Unterstützung des Pharmakonzerns Astellas eine quer durch alle Alters- und Bevölkerungsgruppen gestreute Online-Umfrage mit Schwerpunkt auf Schmerzpatienten durchgeführt. Die Ergebnisse unterscheiden sich, so Erika Folkes von dem Dachverband nicht von jenen einer ähnliche Umfrage im Jahr 2008: „Es ist seither überhaupt nichts geschehen.“
Der aktuelle Zustand der Betreuung chronischer Schmerzpatienten erscheint demnach anhaltend schlecht. 14 Prozent der Betroffenen geben an, länger als ein Jahr an den quälenden Symptomen zu leiden, 40 Prozent bereits ein bis fünf Jahre, 27 Prozent sechs bis 15 Jahre und 16 Prozent mehr als 15 Jahre. Die Verzweiflung, auch jene mit der angebotenen Therapie, muss groß sein: Nur 16 Prozent der chronischen Schmerzpatienten haben einen Arzt konsultiert, 45 Prozent zwei bis drei Ärzte, 15 Prozent vier bis fünf Mediziner, immerhin noch 23 Prozent mehr als fünf Ärzte. Jene, die eine Therapie bekommen, sind damit nur durchschnittlich zufrieden.
Gallup-Demoskopin Gabriele Reithner: „Mehr als 40 Prozent der Patienten erklärten, in ihrer Lebensqualität stark beeinträchtigt zu sein. 45 Prozent haben hohe finanzielle Aufwendungen durch ihre chronischen Beschwerden.“ An oberster Stelle der Forderungen stünden „mehr Verständnis und Akzeptanz“, man wolle nicht als Simulant oder Psycho-Patient betrachtet werden. 18 Prozent würden mehr finanzielle Förderung und mehr Krankenkassenleistungen fordern.
Es gibt begründeten Verdacht, dass Versorgungsdefizite in der österreichischen Schmerzmedizin zu Milliardenkosten ohne Vorteile für die Kranken führen. Hans Georg Kress: „Jeder fünfte Europäer leidet unter chronischen Schmerzen. Das macht 500 Millionen Krankenstandstage und 35 Milliarden Euro Schaden zulasten der Wirtschaft. In Österreich sind es pro Jahr 406.000 Krankenstandstage mit einem Produktivitätsverlust von 1,12 Milliarden Euro. Hinzu kommen 21.000 Frühpensionierungen mit 600 Millionen Euro kosten. Das ergibt volkswirtschaftliche Kosten von 1,7 Milliarden Euro.“ Rechne man noch die direkten Invaliditätspensionsleistungen von 430 Millionen Euro und die Aufwendungen für die Behandlung hinzu, komme man auf jährliche Gesamtkosten von 3,8 Milliarden Euro.
Zwar gebe es ein vom Österreichischen Bundesinstitut für Gesundheitswesen (ÖBIG) seit Jahren einen Plan für die notwendigen Strukturen für die Betreuung von chronischen Schmerzpatienten, doch dieser liege bloß in Schubladen herum. „Schmerzmedizin ist in Österreich nicht existent, weder als Fach, noch als Sonderfach“, sagte Kress. Mangelnde Ausbildung und fehlende Strukturen ergänzen einander in negativer Weise. Der chronische Schmerz sei auch kein anerkanntes Krankheitsbild, was ebenfalls zu nicht vorhandener politischer Wahrnehmung des Bereichs führte. Auch die aktuelle Gesundheitsreform habe die Schmerzmedizin nicht wirklich im Visier.
Die Klagen der chronischen Schmerzpatienten über hohe finanzielle Aufwendungen betreffen laut den Experten moderne Schmerzmittel, die nicht von den Krankenkassen bezahlt werden. Bei anderen Leistungen gibt es wiederum bundesländerweise Unterschiede. Da die Betreuung von chronischen Schmerzpatienten auch kein Krankheitsbild ist, gilt das nicht als definierte Kassenleistung. Laut Selbsthilfegruppen gibt es in Wien nur 14 niedergelassene Ärzte mit einem Diplom für Schmerzmedizin der Österreichischen Ärztekammer.
Schmerzpflaster auf Krankenkasse
Gute Nachricht für alle, die an neuropathischen Schmerzen leiden: Astellas Pharma Europe Ltd hat mit dem Wirkstoff der Chillischote ein innovatives Pflaster entwickelt, das den neuropathischen Schmerz lokal bekämpft. Das Schmerzpflaster wird vom Arzt oder medizinischem Fachpersonal für 1 Stunde auf das schmerzende Areal gekllebt, der Wirkstoff Capsaicin wird über die Haus aufgenommen, wodurch die Schmerzrezeptoren überstimuliert werden. Dadurch werden diese reversibel unempfindlich gemacht. Die Schmerzlinderung kann bis zu 3 Monate und länger anhalten.
Das rezeptpflichtige Medikament hat seinen Preis. Weil es aber von einem Arzt verordnet werden muss, wurde in Absprache mit den Krankenkassen ein Weg gefunden, der die Verschreibung unter bestimmten Voraussetzungen erlaubt:
- die erste Klebung des Schmerzpflasters erfolgt in einer Krankenhausambulanz oder bei einem Arzt mit Schmerzdiplom
- der behandelnde Arzt dokumentiert, dass mit einer anderen Therapie nicht das Auslangen gefunden wurde und sucht um Chefarztbewilligung für das Schmerzpflaster an
Spricht der Patient auf das Schmerzpflaster an, kann die Therapie frühestens nach 3 Monaten wiederholt werden. Dies kann auch bei einem Hausarzt, der Qutenza klebt, erfolgen. Soricht der Patient nicht an und das Pflaster wurde von einem niedergelassenen Arzt mit Schmerzdiplom verabreicht, übernimmt die Herstellerfirma die Kosten für das Pflaster. Für den Patienten entstehen nie mehr Kosten als die Rezeptgebühr.