Pharmaindustrie nimmt sich der Patienten an
Weil der Pharma-Riese Pfizer nach eigenen Worten „einen Beitrag leisten möchte, der über die Entwicklung und Bereitstellung von Arzneimitteln hinausgeht“, wurden Vertreter/innen von Selbsthilfegruppen am 27. Februar 2018 zum Pfizer-Patienten-Dialog geladen. In vier Arbeitskreisen sollten neue Lösungen für eine bessere Versorgung entwickelt und ein Beitrag zur Gesundheitskompetenz geleistet werden.
18. Wiener Rheumatag
Bereits zum 18. Mal findet am 4. Mai 2018 (11 bis 17 Uhr) der Wiener Rheumatag unter dem Motto „Rheumatologie in Bewegung. Neues und Interessantes“ im Festsaal des Wiener Rathauses statt. Zahlreiche Fachvorträge und Aussteller bieten Betroffenen, Angehörigen und Interessierten Rat & Hilfe sowie umfassende Information über Diagnose und Therapie bei Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises.
Amerikaner nehmen Schmerzen stärker wahr als Europäer
Obwohl Patienten in den USA nach orthopädischen Operationen mehr Schmerzmittel erhielten als Patienten in Europa war ihr Wunsch nach mehr Schmerztherapie höher als bei einer Vergleichsgruppe aus 13 europäischen und außereuropäischen Ländern. Das berichtet eine Arbeitsgruppe des Universitätsklinikums Jena im British Journal of Anaesthesia.
Frauen leiden nach Operationen öfter und stärker als Männer
Befragungen von über 1.600 Patient/innen haben ergeben, dass 30 Prozent der Frauen und 40 Prozent der Männer am ersten Tag nach einer Operation an starken Schmerzen leiden. Ohne optimale Versorgungsstrukturen in Spitälern besteht die Gefahr, dass die akuten Schmerzen nach der OP chronisch werden und so stark bleiben, dass sie die Betroffenen ein Leben lang massiv beeinträchtigen.
Paracetamol: Sicherheit des Schmerzmittels bestätigt
Schmerz-Patient/innen können aufatmen: Entgegen der bisherigen Annahme, dass die Sicherheit des weit verbreiteten Schmerzmittels Paracetamol nicht gewährleistet sei, können Wiener Experten jetzt das genaue Gegenteil bestätigen. Eine kritische Literaturanalyse ergab, dass das Medikament sogar von den als Risikogruppen angeführten Personen wie Schwangere, Alkohol-Abhängige, ältere Personen und Patienten mit gastrointestinalen und kardiovaskulären Beeinträchtigungen eingenommen werden kann.
Neue Therapie für Nervenschmerzen nach Gürtelrose
Die von Viren verursachte Erkrankung Gürtelrose (Herpes Zoster) kann nicht nur in der Akutphase schmerzhaft sein. Einer von zehn Patienten klagt auch monatelang nach dem Abklingen der Infektion über starke Schmerzen, vermutlich aufgrund einer anhaltendenden Nervenschädigung. Eine Wiener Forschungsstudie hat jetzt ergeben, dass das hochpotente Opioid Remifentanil auf den Schmerzmechanismus der Post-Zoster-Neuralgie wirkt und damit die Schmerzleitung unterbricht.
Gesundheitscercle im Rathaus ein großer Erfolg
Im Rahmen der Vortragsreihe „Gesundheitscercle“ hatte die EURAG Österreich im Jänner ins Rathaus geladen. Jene, die dem Ruf folgten, wurden im gut gefüllten Wappensaal ausgiebig über die neuesten Erkenntnisse der Medizin zum chronischen Schmerz in Kenntnis gesetzt. Im Anschluss an die Vorträge konnten von den interessierten Zuhörerinnen noch Fragen an das Podium gerichtet werden, die Vortragenden nahmen sich auch hierfür noch ausführlich Zeit und es konnte der ein oder andere wichtige Ratschlag mit nach Hause genommen werden.
Starker chronischer Schmerz schmälert die Lebenserwartung
Die jüngste aktuelle Studie aus Finnland belegt, dass Menschen, die an starken chronischen Schmerzen leiden, um etliche Jahre früher sterben. Für die Österreichische Schmerzgesellschaft (ÖSG) ist dies ein Grund mehr, die Versorgungssituation für die Schmerzpatienten in Österreich zu verbessern wie sie anlässlich der 17. Österreichischen Schmerzwochen fordert.
Vortrag „Rheuma und andere chronische Schmerzen“
Im Rahmen der beliebten Vortragsreihe „Gesundheitscercle“ im Wiener Rathaus laden wir Sie im Jänner 2018 zu einem Vortragsabend ein, bei dem es um das Thema „Chronische Schmerzen geht“. Wenn Schmerzen einmal chronisch sind, dann hilft zur Erhaltung der Lebensqualität oft nur noch ein gezieltes Schmerzmanagement, das sowohl physische als auch psychische Faktoren berücksichtigt. Wie das genau aussieht, darüber informieren FachexpertInnen, die auch Fragen aus dem Publikum beantworten:
Dienstag, 23. Jänner 2018, 18:30 Uhr
Wiener Rathaus. Wappensaal
mit:
Prim. Univ. Prof. Dr. Ludwig Erlacher, Vorstand der 2. Med. Abteilung mit Rheumatologie am SMZ Süd
OA Dr. Gabriele Grögl-Aringer, Leiterin der Schmerzambulanz in der Rudolfstiftung
Mag. pharm. Caroline Frauendorfer, Resilienztrainerin
Prim. Univ. Prof, Dr. Michael Quittan, MSc, SFEBPRM, Institut für Physikalische Medizin und Rehabilitation am SMZ Süd
Moderation: Dkfm. Erika Folkes, Sprecherin der Allianz Chronischer Schmerz
Eintritt frei – keine Anmeldung erforderlich!
Wir freuen uns auf Ihr Kommen!
Patienten melden sich zu Wort beim „Bürgeranwalt“
Obwohl längst feststeht, dass jede/r 5. Österreicher/in unter ständigen Schmerzen leidet, die nicht oder nur mangelhaft behandelt werden, hat die Gesundheitspolitik in unserem Land noch immer keine Lösung gefunden. Schmerzgeplagte warten nach wie vor monatelang auf Behandlungstermine, Schmerzambulanzen werden geschlossen, Therapien nur ansatzweise vergütet.
Einer Schmerzpatientin ist es zu bunt geworden. Frau Ilona Aspek war bereit, diese Missstände publik zu machen. Gemeinsam mit der Wiener Patientenanwältin Dr. Sigrid Pilz tritt sie am
14. Oktober 2017 um 17.30 Uhr in der ORF-Sendung „Bürgeranwalt“
an die Öffentlichkeit und spricht über die Zustände in unserem Gesundheitssystem und wie es jenen ergeht, die keine Privatversicherung haben und auf die Behandlung auf Krankenschein angewiesen sind.
Die „Allianz Chronischer Schmerz“ ist seit nunmehr 3 Jahren bemüht, die Situation der Schmerzpatient/innen zu verbessern. Dabei werden wir immer wieder mit den Aussagen von Politiker/innen konfrontiert, wonach wir das beste Gesundheitssystem haben und sich auch niemand je beschwere. Diese Aussagen gilt es zu korrigieren, weshalb die SHG Schmerz derzeit Berichte von Patient/innen sammelt mit dem Zweck, diese ebenfalls publik zu machen.
Gesucht sind Erfahrungsberichte aus Ambulanzen, Ordinationen und Krankenhäusern. Was den einzelnen Patienten widerfahren ist, was sie erleben mussten und wie schlecht und respektlos sie manchmal behandelt wurden. Auch, dass nach wie vor die Wartezeiten auf Termine und Behandlungen sehr lang sind und auf bestimmte Operationen oft ein Jahr gewartet werden muss.
Nur das Aufzeigen von Missständen kann eine Änderung bewirken, weshalb Schmerzpatient/innen – aber auch deren mitleidende Angehörige aufgefordert sind, sich zu melden, denn nur an Hand authentischer Berichte bzw. Beispiele können wir agieren. „Bedenken Sie“, schreibt die Leiterin der Selbsthilfegruppe Schmerz an ihre Mitglieder, „dass, wenn wir nichts unternehmen, die neue Regierung auch hier noch mehr den Rotstift ansetzen könnte und weitere Leistungen weiter gekürzt werden.“
Bitte schicken Sie uns Ihre Geschichte unter info@schmerz-allianz.at